Der christliche Nationalismus in den USA

Ein Graustufenbild eines Mannes im Anzug, der an einem Podium spricht, überlagert mit dem deutschen Text Christlicher Nationalismus in den USA und einem kreisförmigen Logo mit der Aufschrift Das Wort und Das Fleisch mit einem Pfeil in der Mitte.

Nach dem stürmischen Beginn der zweiten Amtszeit von Donald Trump ist es Zeit für eine erste Bilanz: Handelt es sich bei der gegenwärtigen Politik um einen Bruch mit dem liberalen Westen? Oder sehen wir eine Radikalisierung von Motiven, die sich schon länger durch die US-Politik ziehen? Wie sind die quasi-religiösen Selbststilisierungen Trumps einzuordnen? Welchen Einfluss hat die vielschichtige Strömung des christlichen Nationalismus auf die gegenwärtige Politik? Und wie radikal verändert sich die konservative Christenheit (vor allem der Evangelikalismus) unter den neuen weltpolitischen Bedingungen in den USA, aber auch in Deutschland?

Der christliche Zionismus

Schwarz-weißes Bild eines ernsten Mannes in historischer Kleidung, mit dem deutschen Text Der christliche Zionismus. In der rechten oberen Ecke befindet sich ein goldener Pfeil und die Worte Das Wort und das Fleisch.

Insbesondere in der evangelikalen Christenheit gibt es heute eine breite Strömung, für die die Solidarität mit dem Staat Israel keine politische Option, sondern eine religiöse Notwendigkeit ist. Christliche Zionisten sind überzeugt, dass die Gründung des Staates Israel kein Zufall ist, sondern göttliche Führung. Und mehr: der heutige jüdische Staat müsse das ganze biblische Land Israel umfassen ohne Kompromisse mit Palästinensern – um dann in der «Endzeit», den letzten Jahren der Menschheit vor der Wiederkunft Jesu, eine weltgeschichtlich entscheidende Rolle zu spielen. Wo kommt diese Ideenwelt her? Wie hat man versucht, sie biblisch zu begründen und welche politischen Probleme hat ein solches Denken?

Der Zionismus

Ein schwarz-weißes Porträt eines bärtigen Mannes in formeller Kleidung erscheint auf einem dunklen, strukturierten Hintergrund. Der deutsche Text lautet Das Wort und das Fleisch und Der Zionismus in gelben Buchstaben.

Kaum etwas wird heute so kontrovers diskutiert wie das Thema »Zionismus«. Für manche ist die heute verbreitete Kritik am Zionismus eine neue Form des Antisemitismus. Andere sehen im Zionismus eine nationalistische Ideologie, die dem Frieden im Nahen Osten im Wege steht. Für wieder andere handelt es sich eher um eine religiöse Hoffnung und nicht um eine politische Agenda. Solche Zuschreibungen verkennen in der Regel, wie vielfältig das Phänomen ist. In dieser Folge führen wir uns die Entstehungsgeschichte des modernen Zionismus vor Augen, diskutieren verschiedene Erscheinungsformen im 20. Jahrhunderts und ordnen die aktuelle Entwicklung ein.

Die evangelische Kirche in der DDR

Schwarz-weißes Porträt eines bärtigen Mannes in einer karierten Jacke und einem gestreiften Hemd. Der gelbe Text lautet "Die Kirche in der DDR". Oben rechts erscheint ein kreisförmiges Logo mit einem Pfeil und der Aufschrift "Das Wort und das Fleisch".

Für manche ist die Evangelische Kirche in der DDR ein leuchtendes Vorbild, weil sie allen Repressionen zum Druck ihren Platz in der Gesellschaft behauptet und maßgeblich zur friedlichen Revolution beigetragen hat. Andere werfen ihr Anpassung und Rückzug vor und sehen in ihr den Niedergang des Protestantismus verkörpert, der zunehmend auch die Kirchen im Westen ereilt. Jenseits dieser einseitigen Klischees ist die Geschichte der protestantischen Kirchen der DDR erstaunlich vielfältig, manchmal irritierend, manchmal inspirierend, gerade auch für alle im alten Westen.

Die digitale Kirche – eine Landkarte

Eine Person mit langen lockigen Haaren hat ein verpixeltes Gesicht. Der Hintergrund ist dunkel mit einem kreisförmigen Emblem oben rechts, auf dem DAS WORT UND DAS FLEISCH steht. Der Text auf der linken Seite lautet Die digitale Kirche.

Der digitale Wandel fordert alle Gesellschaftsbereiche heraus. Für die Kirche gilt das im besonderen Maße. Schon immer war die Religionsgeschichte stark mit dem Wandel der Medien verbunden: Ohne Entstehung der Schrift keine kanonischen Bücher; ohne die Erfindung des Buchdrucks keine Reformation. Wie stellen sich heutige Religionsgemeinschaften auf die digitale Revolution ein? Warum profitieren evangelikale und extreme Angebote davon stärker als die klassischen Kirchen? Vor welchen Herausforderungen stehen große Institutionen im Netz und wie versuchen sie darauf zu reagieren?

Die anglikanische Kirche

Ein ernst dreinblickender Geistlicher mit Brille, Kragen und Kreuzkette steht vor einem dunkel strukturierten Hintergrund. Der deutsche Text lautet "Die anglikanische Kirche" und ein Logo "Das Wort und das Fleisch".

Keine europäische Kirche wird im Moment so gegensätzlich wahrgenommen wie die anglikanische Kirche, die Church of England. Für die einen ist sie ein Vorbild: Angesichts der rasanten Säkularisierung in England und dem Verlust von Geld und Einfluss haben die Anglikaner ganz auf Mission gesetzt. Entstanden sind z.B. erfolgreiche Glaubenskurse wie der Alpha Kurs, der heute weltweit praktiziert wird. Das gleiche gilt für die Bewegung „Fresh Expressions of Church“. Neben den klassischen Ortskirchen wurden in England neue Gestalten von Kirche gefördert: spirituelle, kreative oder sozialdiakonische Initiativen, die Zehntausenden einen neuen Zugang zum Glauben ermöglichten. Andere ziehen eine kritische Bilanz. Mit ihrer starken Betonung von Mission sei die anglikanische Kirche heute für die meisten Briten viel zu konservativ beziehungsweise zu evangelikal. So hat sie in der Bevölkerung mehr Zustimmung verloren als die meisten anderen ehemaligen Staatskirchen. Was ist die Anglikanische Kirche heute: Vorbild oder Abschreckung?

Wachsende Risse in der evangelikalen Welt der USA

Ein glatzköpfiger Mann mit Brille spricht in ein Mikrofon und gestikuliert mit seiner Hand. Der deutsche Text lautet Wachsende Risse in der evangelikalen Welt. Oben rechts steht das Logo Das Wort und das Fleisch mit einem Pfeil.

Die christliche Rechte hat die US-Politik der letzten Jahre sehr stark geprägt. Ihr Stil eines apokalyptischen Lagerdenkens von Freund und Feind bestimmt inzwischen erhebliche Teile der öffentlichen Auseinandersetzungen in den USA. Aber auch innerhalb der evangelikalen Welt nehmen die Spannungen zu. Die größte Kirche in den USA, die Southern Baptists, schrumpft seit Jahren. Die Evangelische Allianz in den USA, die National Association of Evangelicals, verliert seit Jahren an Rückhalt im Evangelikalismus, weil sie sich dem Trend zur immer stärkeren Polarisierung widersetzt. Bekannte Stimmen des US-Evangelikalismus wie Timothy Keller sehen die Evangelikalen in einer schweren Krise. Wachsenden Risse zeigen sich überall: sie könnten ein Zeichen der Hoffnung sein.

Die Orthodoxie am Scheideweg

Ein orthodoxer christlicher Patriarch in prächtigen religiösen Gewändern hält zwei Kerzen. Der deutsche Text lautet "Die Orthodoxie am Scheideweg". Die kreisförmige Grafik zeigt "Das Wort und das Fleisch" mit einem goldenen Pfeil.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine markiert nicht nur in politischer Hinsicht eine Zeitenwende. Er wirft auch die Frage auf, wie es gegenwärtig um die Orthodoxen Kirchen, mit circa 300 Millionen Gläubigen die drittgrößte Kirchenfamilie der Welt, bestellt ist. Auch in Deutschland gibt es inzwischen mit circa 2 Millionen Menschen mehr orthodoxe Gläubige als Mitglieder freikirchlicher beziehungsweise evangelikaler Gemeinden und Gemeinschaften.
Gegenwärtig befindet sich die Orthodoxie in einer umfassenden Krise. Wird es ihr gelingen, den Reichtum ihrer geistlichen und theologischen Tradition selbstbewusst in die heutige Gesellschaft wie in die Ökumene der Christenheit einzubringen? Oder führt die starke Ausrichtung an der jeweiligen Nation und eine verbreitete Abwehr der westlichen Moderne zu wachsenden Spannungen und Spaltungen – zwischen den Kirchen und zwischen den Kulturen?

Das Relevanzproblem der Theologie

Ein Mann mittleren Alters mit Brille, Anzug und offenem Hemd, sitzt lächelnd da. Der deutsche Text lautet: Das Relevanzproblem der Theologie. Das Logo sagt: Das Wort und Das Fleisch mit einem goldenen Pfeil.

Die wissenschaftliche Theologie der Gegenwart hat für viele Menschen außerhalb der universitären Forschung stark an Bedeutung verloren – selbst in der Kirche und auch unter denen, die sie einmal studiert haben. Martin Hünerhoff und Thorsten Dietz diskutieren die Gründe dieser Entwicklung. Kann Theologie wieder an Relevanz gewinnen? Und wie müsste sie dann aussehen?

Der XVII. Europäische Kongress für Theologie

Eine lächelnde Person mit kurzen lockigen Haaren und Brille steht vor einem dunklen, gemusterten Hintergrund. Der deutsche Text lautet: Der XVII. Europäische Kongress für Theologie. Auf einem kreisförmigen Logo steht Das Wort und das Fleisch.

Wo steht die Evangelische Theologie heute? Bei kaum einer Gelegenheit lässt sich ein so guter Überblick gewinnen wie bei den Tagungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie. Alle drei Jahre treffen sich führende Theologinnen und Theologen aus allen Fachbereichen. Jede Tagung ist einem Gesamtthema gewidmet, dem sich die Fachleute aus der Perspektive ihrer theologischen Fachrichtung zuwenden. Im Herbst 2021 lautete das Thema: »Heilige Schriften in der Kritik«. Es ging also um nichts geringeres als um eine aktuelle Bilanz, welche Bedeutung die historisch-kritische Methode für die Theologie insgesamt hat. Dabei wurde nicht zuletzt deutlich, welche Auseinandersetzungen sich heute mitten durch die Theologie der Gegenwart ziehen.

Die Befreiungstheologie in den USA

Ein Schwarz-Weiß-Foto von Martin Luther King Jr., der mit einer Hand gestikuliert. Der deutsche Text lautet Die Befreiungstheologie in den USA. Ein kreisförmiges Logo auf der rechten Seite zeigt "Das Wort und das Fleisch" mit einem Pfeil.

Die amerikanische Christenheit besteht nicht nur aus Liberalen und Evangelikalen. Vor allem die schwarzen Gläubigen bzw. die Black Churches finden sich in dieser Alternative häufig nicht wieder. Der im Januar 2021 in den amerikanischen Senat gewählte Pastor Raphael Warnock zeigt das in seiner theologischen Doktorarbeit »The divided Mind of the black Church«: Viele Schwarze teilen mit evangelikalen und pentekostalen Gläubigen eine intensive Jesusliebe und Bibelfrömmigkeit.

Die Evangelikalen nach der US-Wahl 2020

Schwarz-Weiß-Foto eines älteren Mannes im Anzug, der lächelt. Text auf Deutsch: "Die Evangelikalen nach der US-Wahl 2020." Logo in der rechten oberen Ecke: "Das Wort und das Fleisch.".

Der Sturm auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 war ein geschichtliches Ereignis, das lange Zeit in Erinnerung bleiben wird. Die Frage nach den tieferen Ursachen wird uns noch lange beschäftigen. Nach unserer intensiven Beschäftigung mit dem US-Evangelikalismus in unserem Podcast fragen wir in dieser Folge nach der Rolle, die evangelikale Gläubige dabei gespielt haben.

Der Postevangelikalismus

Ein Graustufenfoto eines lächelnden Mannes in Anzug und Krawatte. Der deutsche Text lautet Der Post-Evangelikalismus. Oben rechts befindet sich ein rundes Logo mit der Aufschrift Das Wort und das Fleisch und einem stilisierten Pfeil.

Seit Ende der 1960er Jahre ist das Wachstum der evangelikalen Bewegung ein weltweites Phänomen. Vieles spricht dafür, dass die bisherige Dynamik, das einheitliche Profil und der Zusammenhalt dieses Aufbruchs in den letzten 10 Jahren schwer beschädigt worden sind. Als „postevangelikal“ bezeichnen wir daher nicht eine bestimmte Strömung oder gar eine neue, einheitliche Gruppierung.

Die Deutsche Evangelische Allianz

Schwarz-weißes Foto eines älteren Mannes mit Brille und Bart, der eine Jacke trägt. Der Text lautet "Die Deutsche Evangelische Allianz" und "Das Wort und Das Fleisch" mit einem goldenen Pfeillogo in der oberen rechten Ecke.

Die Geschichte der Evangelischen Allianz in Deutschland ist kaum erforscht und noch weniger bekannt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Allianz eine frühe ökumenische Bewegung, die pluraler und liberaler ist, als viele denken. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gerät die Allianz in den Sog der nationalistischen Strömungen der damaligen Zeit.

Die neuen Evangelikalen

Eine lächelnde Frau mit Kopftuch hält eine Heilige Bibel. Der deutsche Text lautet "Die neuen Evangelikalen" und "Das Wort und das Fleisch". Der Hintergrund ist dunkel mit dezenten Mustern und einem kreisförmigen Logo mit einem Pfeil.

Entgegen einer verkürzten öffentlichen Wahrnehmung ist »der« Evangelikalismus alles andere als einheitlich. Vor allem die letzten Jahre haben weltweit Spannungen und Risse zu Tage gefördert, die nicht mehr zu übersehen sind. In dieser Folge reden wir darüber, dass es nicht eine neue, einheitliche evangelikale Strömung gibt, sondern ein Phänomen der Auffächerung der evangelikalen Bewegung insgesamt.

Der Fundamentalismus

Ein älterer Mann mit Brille und einer Mohnblumen-Anstecknadel an seiner Jacke lächelt in die Kamera. Der Hintergrund ist dunkel mit abstrakten Linien. Der deutsche Text lautet "Der Fundamentalismus" und "Das Wort und das Fleisch" mit einem gelben Pfeilsymbol.

In der Perspektive fundamentalistischer Gläubiger (eine Selbstbezeichnung, die heute kaum noch verwandt wird) geht es ihnen um ein »bibeltreues« Schriftverständnis, das einfach dem Selbstzeugnis der Bibel folgt. Die meisten anderen halten den Fundamentalismus für eine moderne Reaktion auf die geistigen Umbrüche seit der Aufklärung.

Die katholischen Kulturkämpfe

Ein Schwarz-Weiß-Foto von einem Mann mit Brille, der in ein Mikrofon spricht. Der Text lautet Die katholischen Kulturkämpfe und DAS WORT UND DAS FLEISCH neben einem kreisförmigen Logo mit einem Pfeil.

Die Katholische Kirche erlebt spannungsvolle Jahre. Die klassisch-konflikthafte Gegenüberstellung von konservativer Kirchenführung und linken bzw. liberalen Reformbewegungen löst sich zunehmend auf.

Die nachkonziliaren Aufbrüche des Katholizismus

Ein Schwarz-Weiß-Foto von Papst Johannes Paul II., der einen Kreuzstab hält, mit deutschem Text: Die nachkonziliaren Aufbrüche des Katholizismus und ein rundes Logo mit der Aufschrift Das Wort und das Fleisch.

Papst Johannes Paul II. war ohne jeden Zweifel ein Jahrhundertpapst. Zum Fall des Eisernen Vorhangs hat er wesentlich beigetragen. Er hat die Katholische Kirche theologisch in einigen Themen für die Moderne geöffnet und sie gleichzeitig in anderen Fragen auf einen antimodernen Kurs festgelegt.

Der Pentekostalismus

Ein Schwarz-Weiß-Porträt einer Frau in klassischer Kleidung mit kurzen lockigen Haaren neben einem goldenen Pfeillogo mit der Aufschrift Das Wort und Fleisch. Der Text Der Pentecostalismus erscheint am unteren Rand.

Aufstieg und das ungeheure Wachstum der Pfingstbewegung im 20. Jahrhundert – von Null bis 500 Millionen Menschen – gehören zu den erstaunlichsten Begebenheiten der Religionsgeschichte überhaupt. Was sind die Wesensmerkmale dieser Frömmigkeitsform? Wie hat sie sich entwickelt und vielleicht auch verändert? Warum fasziniert sie viele? Warum stößt sie nicht wenige aber auch ab?

Der Kulturprotestantismus

Schwarz-Weiß-Foto eines älteren Mannes im Anzug und mit Brille, der spricht. Der Text lautet "Der Kulturprotestantismus". Oben rechts ein Logo mit der Aufschrift DAS WORT UND DAS FLEISCH mit einem goldenen Pfeil.

Im Kulturprotestantismus werden die sozialen und kulturellen Folgen der Reformation wie beispielsweise seine Musik- und Gesangskultur und sein Einsatz für sozialen Fortschritt als Verwirklichung des Christentums gewürdigt. Im Idealfall befördert ein solches Christentum eine gesellschaftliche Kultur aufgeklärter Freiheit; bisweilen auf Kosten der geistlichen Substanz des Glaubens.

Der Linksprotestantismus

Ein lächelnder älterer Mann mit Brille und einem um die Schultern gebundenen Pullover steht vor einem dunkel strukturierten Hintergrund. Der deutsche Text lautet "Der Linksprotestantismus". Oben rechts befindet sich ein Logo mit der Aufschrift "Das Wort und das Fleisch".

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wird die EKD von konservativen Strömungen bestimmt. In den 1960er Jahren wird die Kirche nicht einfach links. Aber sie verändert sich nachhaltig: Immer mehr evangelische Christenmenschen protestieren für den Frieden und gegen Atomenergie, gegen soziale Ungerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung. Ist ein solcher Linksprotestantismus eine fragwürdige Politisierung der christlichen Botschaft? Oder eine überfällige Rückkehr zum prophetischen Auftrag der Kirche?

Die christliche Rechte

Ein Graustufenfoto eines Mannes mit Brille und Anzugjacke. Der Text auf Deutsch lautet "Die christliche Rechte". Rechts oben befindet sich ein kreisförmiges Logo mit der Aufschrift "Das Wort und Das Fleisch" und einem Pfeil in der Mitte.

Die evangelikale Bewegung als globales Phänomen ist mit Billy Graham entstanden. Vieles spricht dafür, dass diese Marke beziehungsweise dieses globale Netzwerk mit seinem bisherigen stark von den USA geprägten Profil die Präsidentschaft Donald Trumps nicht überlebt hat. Wie konnte es so weit kommen?

Die Aufbrüche der Evangelikalen und Liberalen in der 1960ern

Ein Schwarz-Weiß-Foto eines Mannes im Anzug, der seine Faust hebt, überlagert von einem deutschen Text: Die Aufbrüche der Evangelikalen und Liberalen in den 1960ern. Ein rundes Logo mit der Aufschrift Das Wort und das Fleisch.

In der Christenheit gibt es nicht nur Liberale und Evangelikale, sondern auch ziemlich viel dazwischen. Aber für die meisten Kirchen des Westens gibt es eine solche Grundspannung, zwischen Kulturpessimismus und Weltbejahung, apokalyptischem Dualismus und messianischem Universalismus, progressiven und konservativen Gesellschaftsbildern. Besonders deutlich werden diese Gegensätze in den globalen Auseinandersetzungen zwischen dem Ökumenischen Rat der Kirchen und der entstehenden evangelikalen Bewegung, die sich auf dem Lausanner Kongress 1974 als globales Phänomen konstituiert.

Das Projekt: Eine Landkarte der christlichen Welt

Ein Schwarz-Weiß-Foto eines orthodoxen christlichen Bischofs mit langem Bart und religiöser Kleidung, überlagert von einem deutschen Text, der für ein Projekt über eine Karte der christlichen Welt wirbt. In der rechten oberen Ecke befindet sich ein rundes Logo.

Quer durch alle Konfessionen ist die christliche Welt heute von Spannungen bestimmt. Dabei geht es weder nur um neue Gegensätze wie die Auseinandersetzungen um Homosexualität noch um klassische Streitfragen wie das Schriftverständnis. Die gegenwärtigen Auseinandersetzungen lassen sich nicht verstehen ohne die kulturellen Umbrüche der 1960er Jahre. In dieser Zeit haben sich unterschiedliche bis gegensätzliche Mentalitäten und Weltbilder entwickelt. Nur wer die eigene Geschichte kennt, kann die gegenwärtigen Spannungen verstehen.

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