Die Deutsche Evangelische Allianz

Die Deutsche Evangelische Allianz

Die Geschichte der Evangelischen Allianz in Deutschland ist kaum erforscht und noch weniger bekannt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Allianz eine frühe ökumenische Bewegung, die pluraler und liberaler ist, als viele denken. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gerät die Allianz in den Sog der nationalistischen Strömungen der damaligen Zeit. Nach dem zweiten Weltkrieg öffnet sich die Deutsche Evangelische Allianz wieder zunehmend angloamerikanischen und globalen Einflüssen und erlebt im letzten Dritten des Jahrhunderts ein eindrückliches Wachstum an Größe und Einfluss. Vor allem erzählen wir auch, wie es in dieser Phase zu einem zunehmenden Niedergang bekenntnisevangelikaler Strömungen und gleichzeitig zu einem Aufschwung charismatisch-pentekostaler Strömungen kam, die erst seit der Jahrtausendwende weitgehend in die evangelikale Bewegung in Deutschland integriert sind.

Literatur zur Deutschen Evangelischen Allianz

Beyreuther, Erich (1969): Der Weg der Evangelischen Allianz in Deutschland, Witten: Bundes-Verlag.

Was Evangelikale glauben. (1989) Die Glaubensbasis der Evangelischen Allianz erklärt. Hg. von Fritz Laubach und Helge Stadelmann, Wuppertal: R. Brockhaus Verlag.

Voigt, Karl Heinz (1990): Die Evangelische Allianz als ökumenische Bewegung. Freikirchliche Erfahrungen im 19. Jahrhundert, Stuttgart: Christliches Verlagshaus.

Zwischenbilanz. (1991). Evangelikale unterwegs zum Jahr 2000. Hg. von der Deutschen Evangelischen Allianz, Stuttgart.

Beyer, Werner (Hg.) (1995): Einheit in Vielfalt. Aus 150 Jahren Evangelische Allianz, Wuppertal: R. Brockhaus Verlag.

Westerheide, Rudolf (2004): EINS. Wie wir als Christen glaubwürdig werden, Wuppertal: R. Brockhaus Verlag.

Linnemann, Gerhard (2011): Für Frömmigkeit in Freiheit. Die Geschichte der Evangelischen Allianz im Zeitalter des Liberalismus (1846-1879), Berlin: LIT-Verlag.

Strauch, Peter (2015): Meine Zeit steht in deinen Händen. Biografie, Holzgerlingen: SCM Hänssler.

Linnemanns über 1000seitige Studie über die Anfänge der Evangelischen Allianz ist die einzige wissenschaftliche Studie, die es bislang überhaupt zu dieser Bewegung in deutscher Perspektive gibt. Die anderen Werke sind hilfreiche Darstellungen aus der Binnenperspektive oder populärwissenschaftliche Deutungen.

 

Literatur zur Bekenntnisbewegung bzw. zu Bekenntnisevangelikalen:

Weg und Zeugnis. (1980). Bekennende Gemeinschafen im gegenwärtigen Kirchenkampf (1965-1980), Hg. von Rudolf Bäumer u.a. Bad Liebenzell: Verlag der Liebenzeller Mission.

Weg und Zeugnis. (1998). Dokumente und Texte der Bekenntnisgemeinschaften. Kirchliche Zeitgeschichte 1980-1995, Hg. von der Bekenntnisbewegung kein anderes Evangelium, Lahr: Johannis.

Stratmann, Hartmut (1970): Kein anderes Evangelium. Geist und Geschichte der neuen Bekenntnisbewegung, Hamburg: Furche Verlag.

Busch, Roger J. (1995): Einzug in die festen Burgen? Ein kritischer Versuch, die Bekennenden Christen zu verstehen, Hannover: Lutherisches Verlagshaus.

Findeisen, Sven (2002): Unter dem weiten Bogen. Mein Leben. Wuppertal: R. Brockhaus Verlag.

Hermle, Siegfried und Jürgen Kampmann (Hgg.) (2012): Die evangelikale Bewegung in Württemberg und Westfalen. Anfänge und Wirkungen, Bielefeld: Luther-Verlag.

Bauer, Gisa (2012): Evangelikale Bewegung und evangelische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Beyerhaus, Peter: (2015): Christliches Zeugnis in unserer Zeit. Der Glaubenskampf der Bekennenden Evangelischen Gemeinschaften in Deutschland, in autobiographischer Perspektive dargestellt von P. Beyerhaus. Band 1, Nürnberg: VTR.

Oehlmann, Karin (2016): Glaube und Gegenwart. Die Entwicklung der kirchenpolitischen Netzwerke in Württemberg um 1968, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Breitschwerdt, Jörg (2019): Theologisch konservativ. Studien zu Genese und Anliegen der evangelikalen Bewegung in Deutschland, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Bekenntnis-Evangelikale Strömungen und ihre Auseinandersetzungen mit der Ev. Kirche sind deutlich besser erforscht, weil sie aus der Perspektiver kirchlich-verbundener wissenschaftlicher Theologie offenbar als relevanter empfunden werden als andere Stränge der evangelikalen Bewegung. Mit den hier genannten Selbstzeugnissen und Quellen und den teils anspruchsvollen Studien lassen sich vor allem die Anfänge bekennender Kämpfe in Deutschland sehr gut erhellen. Die Entwicklung vor allem seit den 1980er Jahren ist bislang so gut wie gar nicht aufgearbeitet.

 

Freund, Henning, Lüdke, Frank (2017): Alfred Lechler (1887-1971). Psychiatrie im Spannungsfeld von Glaube und Politik, Berlin: LIT-Verlag.

Lebensweg und Werke des christlichen Psychiaters Alfred Lechler werden im Podcast besprochen vor allem im Blick auf seine Versuche, die Pfingstbewegung in Deutschland vom Stigma der Dämonisierung zu befreien. Lechlers Schrift „Die Pfingstbewegung in Deutschland in ärztlich-seelsorgerlicher Sicht“ erscheint in diesem Band erstmals öffentlich (S. 179-259).